Der Weltraum. Unendliche Tumbheit. Wir schreiben das Jahr 2019. Dies sind die Abenteuer des Raumschiffs Enterprise, nein, (Verzeihung. Der Schreibschwung hat mich mitgerissen.) der fantastischen Geschichtenerzählerin Gerda Locker, die alle Zeit der Welt hat, das Universum und seine Wunder zu erforschen.
Heute sollte es eigentlich wieder um die Abgründe der menschlichen Sexualität gehen. Nachdem ich aber gestern das Paarungsverhalten der saurierähnlichen Quexoto auf dem Planeten Nerka im Sonnensystem Wega ausgiebig untersucht habe, muss ich zunächst davon berichten. Um ehrlich zu sein, die Untersuchung war schnell erledigt, denn die Quexoto haben gar keinen Sex. Aber: Sehr interessant, sie kommen auch ohne Sex gut klar.
Sie poppen aus Gesteinsklumpen, die nur im Äquatorialgürtel des Kontinents Nana vorkommen, alle Jubeljahre bei einer gleichzeitigen Mondfinsternis der drei Planetentrabanten Ex, Hopp und Nadenn. Sie leben leider nicht lange. Sobald sie sich soweit entwickelt haben, um erkennen zu können, was ihre einzige Nahrungsquelle ist, stürzen sie sich hinein, fressen sich voll bis Oberkante Speiseröhre, rülpsen geräuschvoll und verrecken. Ihre Nahrung ist für Terraner tödlich, doch wir haben im Moment sowieso keine Möglichkeit, diesen Planeten zu bereisen. Vielleicht später. Aber dann könnten die Quexoto bereits ausgestorben sein und es wäre zu spät, um ihren Lebenszyklus erforschen zu können. Deshalb ist es so wichtig, dass ich das alles gestern noch herausgefunden habe, um es stolz hier einer breiten Öffentlichkeit präsentieren zu können. Das Außergewöhnliche steckt im Unscheinbaren, nicht wahr? Wer weiß, wozu dieses Wissen einmal gut ist?
Ach so. Die Nahrungsquelle der Quexoto ist Ravioli, ein Ausscheidungsprodukt der Rumpellianer. Diese sind knorpelige Wuscheltierchen, die zwischen den Gesteinsklumpen, aus denen die Quexoto poppen, ein jämmerliches Dasein führen. Hatte ich fast vergessen.